Träger/Initiator: Grundschule Radewig, Herford
Kooperationspartner: Verein für soziale Arbeit und Beratung (VAB) gGmbH, Träger des offenen Ganztags
Teilnehmer: Alle 68 SuS des 4. Jahrgangs der Schule
Projektbeschreibung:
Die Grundschule Radewig liegt im Westen der Kreisstadt Herford. Mehr als die Hälfte unserer SuS leben in den angrenzenden Mehrfamilienhaussiedlungen. Diese SuS wachsen mit ihrer Muttersprache und der deutschen Sprache auf. Beide werden häufig nicht ausreichend beherrscht, für diese SuS sind bereits einfache Sprachstrukturen problematisch.
68 Kinder sind am musikalischen Teil dieses Projekts beteiligt. Da es im 4. Jahrgang die meisten ukrainischen Kinder gibt, möchten wir das Projekt dort im Musikunterricht verankern. 32 dieser Viertklässler haben die Möglichkeit, an der geplanten Kunst-Intensiv-Woche teilzunehmen.
Unser Ziel ist es, über die Sprache der Musik und der bildenden Kunst dem Einzelnen und der Gruppe Ausdruck zu ermöglichen: Freiraum zu erfahren, sich mutig auszuprobieren, zu erfinden und zu gestalten. Klänge fordern gutes Hören und gemeinsames Singen ein aufeinander Hören. Im bildnerischen Arbeiten ist eine Transformation von Gehörtem, Gefühltem gefragt. Ein Kosmos öffnet sich, weitet die Vorstellungskraft und das Selbstbewusstsein.
„Wenn Aborigines eine Songline in den Sand malen, zeichnen sie eine Anzahl von Linien mit Kreisen dazwischen. Die Linie stellt eine Etappe auf der Reise der Ahnen dar. Jeder Kreis ist ein „Halt", ein „Wasserloch" oder einer der Lagerplätze der Ahnen." (Bruce Chatwin, The Songlines/ Traumpfade) Auch Rilke sagte: „Gesang ist Dasein.“ Unsere Projektidee ist, im Singen Grenzen zu überwinden und Kindern durch das eigene musikalische und bildnerische Tun Ausdruck zu ermöglichen, unabhängig von Sprache und Herkunft.
Traditionelle und aktuelle deutsche Lieder sind ein Schatz, eine Basis, von der aus wir in die Klangwelt anderer Länder reisen wollen. Singen kann erstaunliche Klangfarben annehmen. Diese können visualisiert gemalt werden. Umgekehrt können Bilder dazu anregen, Klänge zu erfinden. Im bildnerischen Teil des Projekts erarbeitet 1 Künstlerin, die seit vielen Jahren der Schule durch künstlerische Praxis verbunden ist, mit den Kindern eigene Klangwelten: Aus einfachen, klingenden Materialien werden Klanglandschaften erfunden und gebaut. Zum Jahresabschluss wird es ein Konzert geben. Auf der Website der Schule werden Klangcollagen in Form von kleinen Filmen gezeigt. Bilder, die zu gesungenen Liedern oder erfunden Klanglandschaften entstanden sind, werden im Konzertzusammenhang ausgestellt.
Erfahrungen aus dem ersten Durchlauf und neue Ideen sollen im folgenden Schuljahr aufgenommen werden. Singen und Kunst sollen zu einer festen Größe an der Schule werden.